GESCHICHTE
Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3 oder Nicotinamid, hat eine lange Geschichte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht, als es erstmals im Zuge der Suche nach einem Heilmittel für Pellagra, einer durch Niacinmangel verursachten Krankheit, entdeckt wurde. Der amerikanische Arzt Dr. Joseph Goldberger entdeckte den Zusammenhang zwischen Ernährung und Pellagra und erkannte Niacin als lebenswichtigen Nährstoff an. Der Begriff „Niacin“ wurde geprägt, um sowohl Nicotinsäure als auch ihre Amidform Niacinamid zu beschreiben.
WISSENSCHAFT
Niacinamid ist entscheidend für die Produktion von Hautproteinen wie Keratin, Filaggrin und Involucrin, die die Hautstruktur und Elastizität erhalten. Untersuchungen zeigen, dass die tägliche Anwendung von 4–5 % Niacinamid über 8–12 Wochen die Hautelastizität deutlich verbessern und Falten reduzieren kann.
Hyperpigmentierung und braune Flecken sind häufige Hautprobleme, die Niacinamid durch die Hemmung der Übertragung von Melanosomen in die Hautzellen lindern kann. Studien zeigen, dass die tägliche Anwendung von 2–5 % Niacinamid über acht Wochen Hyperpigmentierung deutlich aufhellen kann. In Kombination mit Acetylglucosamin wird die Wirkung noch verstärkt.
Niacinamid spielt außerdem eine Schlüsselrolle bei der Reparatur der Hautbarriere, die für die Feuchtigkeitsspeicherung und den Schutz vor äußeren Reizstoffen unerlässlich ist. Es fördert die Synthese von Ceramiden, freien Fettsäuren und Cholesterin, verbessert die Hautfeuchtigkeit und reduziert den transepidermalen Wasserverlust.
Seine entzündungshemmenden und talgregulierenden Eigenschaften machen Niacinamid zu einem wirksamen Mittel gegen Akne. Eine Studie ergab, dass die achtwöchige Anwendung von 4% Niacinamid bei 82% der Teilnehmer zu einer Verbesserung der Aknesymptome führte. Die Ergebnisse waren mit denen eines 1%igen Clindamycin-Gels vergleichbar.
Darüber hinaus unterstützt Niacinamid die Wundheilung, beschleunigt das Wachstum epidermaler Zellen und bietet lichtschützende und antibakterielle Eigenschaften. Seine entzündungshemmende Wirkung ist vorteilhaft bei Erkrankungen wie Rosazea und Neurodermitis, was seine Vielseitigkeit in der Hautpflege unterstreicht.
REFERENZEN
- Shalita, AR, Smith, JG, Parish, LC, Sofman, MS, & Chalker, DK (1995). Topisches Nicotinamid im Vergleich zu Clindamycin-Gel bei der Behandlung von entzündlicher Akne vulgaris. Journal of Investigative Dermatology, 105(4), 132-137.
- Bissett, DL, Oblong, JE, & Berge, CA (2005). Niacinamid: Vitamin AB, das das Erscheinungsbild alternder Gesichtshaut verbessert. Journal of Drugs in Dermatology, 4(1), 1-5.
- Draelos, ZD (2005). Die neuesten kosmezeutischen Ansätze für Anti-Aging. Journal of Cosmetic Dermatology, 4(1), 20-26.